Denn nichts geht so weg wie warme Semmeln, wie unsere Brezeln. Kaum ist die volle Kiste vom Ofenraum in den Verkaufsbereich gelangt, so ist sie auch beinahe schon wieder leer. Dass geduldige Menschen vor der Bäckerei stehen, wartend auf die nächste Charge, passiert nicht selten. Das Wort "Brezelalarm" gehört in den alltäglichen Sprachgebrauch des Verkaufspersonals.

Wir backen tagsüber und stets neu, aber mit gereiftem Teig. Immer nachmittags machen wir den Brezelteig für den nächsten Tag, sodass er mindestens 12 Stunden ruhen kann — was er aufgrund des Sauerteigs auch unbedingt braucht. Doch anstatt alle Brezeln am Morgen auf einmal abzubacken, verteilen wir die Pressen auf den ganzen Tag. So kommt es, dass es von Dienstag bis Samstag ab 9 Uhr bis etwa 15 Uhr immer wieder nach frischen Brezeln duftet. Und so kommt es auch, dass die Brezel am Morgen etwas anders ist, als die Brezel am Nachmittag. Zum einen, weil der Teig noch ein paar Stunden länger ruhen konnte, zum anderen, weil sie höchstwahrscheinlich jemand anderes geformt und gelaugt hat. Die Brezel bildet also die persönliche Handschrift des Bäckerlings ab — einer der unzähligen Gründe, warum wir sie so lieben!