Denn vom 30. September bis zum 1. Oktober fand das 5. Rauriser Brotfest statt. Das "Who-is-Who der Bäckerszene", wie es die Gastgeberin Roswitha Huber nennt. Dafür trafen sich brotbegeisterte Menschen im malerischen Raurisertal, um über gutes Brot zu philosophieren und gutes Brot zu backen. Die Grenzen zwischen Backenden und Konsumierenden, zwischen Profis und Laien wurden dabei aufgehoben, um dem gemeinsamen Interesse an geschmacklich und gesundheitlich wertvollem Brot genug Raum zu gewähren.

"Ein wunderschöner und herrlicher Ort!" so schreibt Ben in seinem nachträglichen Bericht. Vor allem für den Austausch mit anderen Brotpassionierten war er hier und traf Kollegen aus Deutschland und den USA, das diesjährige Gastland des Festes.

Zum Beispiel Andrew Heyn und Blair Marvin aus Vermont, Betreiber von Elmore Mountain Bread, einer kleinen Holzofenbäckerei. Das Mehl für ihre Sauerteigbrote mahlen sie täglich selbst in ihrer selbstgebauten Steinmühle, den 16-stündigen Prozess bis zum fertigen Laib betreut das Ehepaar für jedes Brot. Dienstags und freitags wird ausgeliefert.

Das ganze Wochenende über wurden Vorträge gehalten, unter anderem von Christa Lutum, Bäckerin des Jahres 2022, die ihre weibliche Sicht auf das Bäckerhandwerk der letzten 45 Jahre teilte. Thema war, wie der Arbeitsplatz entgegenkommender gestaltet werden kann, um auch für Frauen die Arbeit im Backhandwerk auf Dauer zu ermöglichen. Angefangen bei der Rücksichtnahme auf das Dasein als Familienmutter durch an die Kinderbetreuung angepasste Arbeitszeiten, zum Beispiel, über Lösungsansätze, um das unentwegt schwere Heben zu umgehen, bis hin zum Thema Frauen in Führungspositionen.

Mit Olga Graf, die wir durch unsere Zusammenarbeit mit Bake for Ukraine kennengelernt haben, sprach Ben über Populationsweizen. Sein Fazit: "Wir müssen hier ran, denn dabei geht es um Nachhaltigkeit auf allen Ebenen des Lebensmittelsystems". Auf dem Brotfest insgesamt spielte dieses Thema eine zentrale Rolle, so schreibt Ben abschließend: "Wir sollten uns noch mehr auf den Acker konzentrieren. Sich tiefergehend mit dem Anbau, alten Getreidesorten und Populationsgetreide auseinanderzusetzen, ist zukunftsorientiert und nachhaltig."

Danke Ben und danke Roswitha Huber für die Einladung zum großartigen Brotfest!