Warum heißen sie so, die Schusterjungs?
Wir glauben einfach mal der Legende, denn sie gefällt uns. Sie besagt, dass einst der Sohn eines Schusters mit seinem Fahrrad durchs Dorf raste und dabei den Bäckerjungen anfuhr. Dieser landete dadurch im Graben, samt seiner Backwarenlieferung, und ein Teil der Brötchen landete im Dreck. Weil Not ja bekanntlich erfinderisch macht, dichteten die Jungs den schmutzigen Brötchen eine neue Sorte an: „da ist Roggenmehl mit drin, deswegen sind sie etwas dunkler.“ Inspiriert durch diese Gegebenheit, lieferte er sie schließlich als Schusterjungs aus.
Dass die goldene Bräune unserer Schusterjungs nicht durch den Dreck von Moabits Straßen, sondern durch den Roggen von den Feldern der Privatbäckerei Wiese in der Uckermark entsteht, möchten wir an dieser Stelle nochmal ausdrücklich betonen. Denn davon sind etwa 35 Prozent im Teig, der Rest sind Weizenmehl, Wasser und Sauerteig. Und eine dezente Prise Brotgewürz: Fenchel, Anis und Koriander machen die Brötchen genau so würzig, als dass sie trotzdem noch wunderbar zu süßem Aufstrich passen. Wir backen die Schusterjungs im Kranz, was nicht nur schön aussieht, sondern auch schön die Feuchtigkeit speichert. Gegen 9 Uhr morgens ist der Kranz so weit abgekühlt, als dass wir davon einzelne Schusterjungs abreißen und verkaufen können — von Dienstag bis Samstag, nur in unserer Bäckerei in Moabit.